Ernährungswende in der Schulverpflegung ?! – Best-Practice-Beispiele stellten sich auf dem Weltacker der BuGA vor

Wie lässt sich die Schulverpflegung fairer und regionaler organisieren? Was können Kommunen für eine nachhaltige Schulverpflegung tun? Was hat das alles mit globaler Gerechtigkeit zu tun? Um diese Fragen ging es bei dem Podiumsgespräch „Best-Practice-Beispiele für eine nachhaltige Schulverpflegung“ am 21. Juni auf dem Gelände des Weltackers der Bundesgartenschau in Mannheim. Zu Gast waren Dirk Grunert (Bürgermeister der Stadt Mannheim), Anja Köchermann (Stadt Göttingen), Kerstin Siebenmorgen (Stadt Freiburg) und Regina Jaumann (Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg). Organisiert und inhaltlich gestaltet wurde die Veranstaltung von Susanne Kammer (Eine-Welt-Forum Mannheim) und Dr. Birgit Hoinle (Universität Hohenheim).

Rund 20 Teilnehmende waren an diesem heißen Nachmittag im Publikum, um mehr über die Handlungsansätze für nachhaltiges Schulessen in den verschiedenen Städten zu erfahren. Nach einem inhaltlichen Einstieg und Überblick über die Angebote des Landeszentrums für Ernährung berichtete Dirk Grunert von den Anstrengungen und Herausforderungen in der Stadt Mannheim, um das Schulessen dort nachhaltiger zu gestalten. So ist es nach einem Stadtratsbeschluss gelungen, den Bio-Anteil auf 40% zu erhöhen, Produktgruppen aus fairem Handel einzuführen und convenience-Produkte zu reduzieren. Auf Interesse stieß bei ihm auch das Modell eines kommunalen Eigenbetriebs, bei dem ein städtischer Betrieb in eigenen Großküchen Kitas und Schulen mit frischem Essen beliefert. Dafür ist die Stadt Göttingen ein Paradebeispiel. Dort wird bereits seit über zehn Jahren das „Göttinger Modell“ einer kommunalen Kita- und Schulverpflegung umgesetzt, dessen Konzept Anja Köchermann bei der Veranstaltung vorstellte. Die Stadt Freiburg ist ein Beispiel dafür, wie Regionalität und begleitende Bildungsmaßnahmen gefördert werden können, wenn alle Akteure (Stadt, Schulsozialarbeit, Ernährungsrat) an einem Strang ziehen. Wie Kerstin Siebenmorgen berichtet, bieten die Catering-Betriebe pädagogische Angebote wie Kantinen- und Bauernhofbesuche für Schulklassen an, wodurch die Kinder die Möglichkeit erhalten, aus erster Hand zu erleben, wie das Essen von den Ackern und Küchen auf den Teller kommt. In der anschließenden Diskussion griff die Moderatorin Birgit Hoinle übergreifende Themen und Herausforderungen mit den Podiumsgästen auf, wie Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung, Arbeitsbedingungen in den Kantinen und wie Kinder und Jugendliche für das Thema begeistert werden können.

Podiumsgespräch „Best-Practice-Beispiele für eine nachhaltige Schulverpflegung“